Arcadecab

Die Faszination für die älteren Aracadegames ist immer noch da, also wagte ich mich an ein etwas aufwendigeres Projekt, ein Arcade-Cab. Da ich eh noch einen alten PC inkl. TFT hatte war die Hardware schonmal größtenteils kostenlos.

Die Backendsoftware ist MALA und mit MAME-Emulator. Orientiert habe ich bei folgenden Quellen:

Meine Vorüberlegungen habe ich mit Cinema 4D umgesetzt, gerade die Artworks und die Farbgebung bieten viele Möglichkeiten, die nicht immer zusammenpassen.

c4d_FINAL

Als erstes wurden die Maße auf die MDF-Platten (Seitenteile) übertragen (je nach Vorliebe gibt es zahlreiche Originalbaupläne (hier...) im Netz, ich habe einen eigenen entworfen). Im Anschluss mit der Stichsäge aussägen. Wenn man es sich zutraut, kann man beide Platten aufeinanderlegen, mit Schraubzwingen fixieren und gemeinsam aussägen. Bei mir klappte es nicht ganz so gut wie erhofft. Im Anschluss musste ich beide mit dem Handhobel auch exakte identische Maße bringen. Für das T-MOLD (hier...) habe ich die Nut mit einem 1,5mm Scheibenfräser (hier...) gefräst. Das staubte meine koplette Garage ein. Im Anschluss daran noch grundieren und danach 2 Lagen Lack mit Rolle. Fertig

Das Gerüst habe ich aus Kanthölzern gebaut, es stellte sich heraus, dass das geplante nicht ausreichte und ich es dann im Laufe des Projekts noch erweitern musste, aus Gründen der Stabilität.

Der Marquee war nur eine Inkjetfolie zum testen der Beleuchtung. Die Lichtquelle ist eine LED Lichtleiste vom ALDI, die passt perfekt, einen gewinkelten Stecker vorausgesetzt. Der vordere Teil der oberen Abdeckung würde getrennt eingbaut und lässt ich abnehmen, um eine Art Wartungsklappe zu haben. Der Marquee besteht aus zwei Lagen Plexiglas (eins klar, eins mattiert mit Schleifpapier) er kann durch Öffnen der Klappe ausgetauscht werden.

Als nächstes wurde der Sound eingebaut, das Brett kommt direkt unter die Unterseite des Marquee. Ich habe ein altes Soundsystem ausgeschlachtet und den Volumeregler auch mit eingebaut, damit man nicht nur softwareseitig die Lautstärke ändern kann.

Was die Präzision der Arbeit anging, empfand ich den Einbau des Bildschrims (Controlpanel war auch nicht ohne), als den anspruchvollsten Schritt. Er sollte auf einer Multiplexplatte per VESA-Halterung exakt mittg festgeschraubt werden. Vorne sollte eine 4mm MDF-Platte passepartoutartig vorne den Bildschirm umrahmen, diese musste millimetergenau ausgefräst werden (mit V-Nut-Fräser). Die Tiefe wurde so eingestellt, dass nach der Fräsung der ausgefräste Teil einfach rausgedrückt werden konnte. Klappte alles erst beim zweiten Versuch.

Der Bildschrim wurde in gewünschter Ausrichtung eingebaut, die Winkel tragen dann die Passepartout inkl. Plexiglass (mit evtl. Bezel)

Ich wollte mir einen Mikroschalter nach vorne legen, um den PC komfortabel ein- und ausschalten zu können. Dafür habe ich mir eine Art Schacht gebaut, der per schiebbarem Glas verschlossen werden kann. Der Schacht sollte neben dem Schalter auch noch drei USB-Buchsen und einen Kopfhöhreranschluss haben.

Zum Schluss war noch das Control-Panel dran. Davor hatte ich den meisten Bammel. Viele Varianten sind da möglich. Die Push-Buttons haben eine maximale Einschraubdicke, hier ca. 6mm. Das heißt meine Vatiante ist sehr knapp, 2mm Plexi, dann die laminierte Folie und dazu dann noch die Multiplexplatte drunter. Mein Ziel war den Joystick einzubauen, ohne dass man die Verschraubung sieht. Das geht nur, in dem man die Folie über die Multiplexplatte legt und nicht klebt, denn wenn ich klebe kann ich den Joystick im Reparaturfall nicht mehr ausbauen, ohne die Folie zu zerstören.

Die Vorlage sah so aus (hier auch als Illustrator-Datei verfügbar):

Zweites Problem, ich habe keine 90° bei meinem Control-Panel sondern ca. 110° und musste also erst mal ein Leiste passend hobeln, so dass der Winkel zum Winkel der Seitenwänder passt. Das Plexiglas musst dann auch exakt gebogen werden, dass ging allerdings besser als gedacht. Damit es keine Lücken zwischen Control-Panel und Bezel gibt, wurde eine Alu-T-Leiste aus dem Baumarkt eingebaut.Auch unten wurden einmal eine L-Leiste und eine U-Leiste als Abschluss gewählt.

Fertig sieht das ganze dann so aus:

Die Kickplate wurde mit einem Magnet versehen, dann kann man sie am Münzeunwurf einfach herausziehen. Die Leiste unten trägt das Gewicht

Endlich fertig: