Hifi Standbox - PIPE SIX

Eine eigene Hifi-Box zu bauen, war schon immer ein Wunsch, der am vorhanden Werkzeug scheiterte. Nun ist mittlerweile alles was man braucht vorhanden und damit konnte ich dieses Projekt endlich in Angriff nehmen.

Schnell stellte sich allerdings heraus, dass eine "eigene" Box, sprich einen eigenen Entwurf umzusetzen, unmöglich wird, da einfach das entsprechende Fachwissen fehlt. Holztechnisch würden weniger Probleme anfallen, aber elektrotechnisch habe ich leider keine Ahnung und somit kam nur ein Bausatz in Frage. Nach kurzer Recherche im Internet bin ich auf die "Pipe Six" von der Firma Blue planet Acoustic gestoßen.

Den Bausatz, passende Brückenkabel für die Weiche, den Fräszirkel und bleifreies Lötzinn habe ich dann bei Strassackers Lautsprechershop bestellt.

Neben den besagten Komponenten erhielt ich also die Hochtöner, Tiefmitteltöner, Anschlussterminals, Reflexrohre, Kabel, Leiterplatten und alle Einzelteile (Spulen usw.) für die Frequenzweiche.

Nach Angaben im Bauplan habe ich im Baumarkt 19mm MDF Platten zusägen lassen, habe das Grundgerüst aus Boden, Deckel, Front und Rückwand zusammen gebaut und mit Holzübeln oben verleimt. Da ich meinen Lötkünsten nicht vertraue, habe ich die Konstruktion so abgeändert, dass man den Boden abschrauben kann und jederzeit an die Frequenzweiche kommen kann.

In der Front wurde vorher natürlich alles mit dem Fräszirkel passend ausgefräst

Dafür musste der Fuß mit Einschlagmuttern festgeschraubt werden.

Die Seitenwände waren dann etwas aufwendiger, zumindest dann, wenn man wie ich keine Kantenfräse besitzt. Laut Plan werden die Seitenwände innen mit einer Schattenfuge versehen, die am Frästisch gefräst wurde.

Das Anfasen der Außenseiten musste ich mit dem Hobel machen.

Dazu habe im passenden Winkel an der Kreissäge einen Keil ausgesägt und danach mit Doppelklebeband am Fuß des Hobels befestigt. Danach war Fingerspitzengefühl gefragt, da ich auf diese Weise kein reproduzierbares Ergbniss bekommen könnte, schließlich wurde freihand gearbeitet. Es gibt sicher bessere Möglichkeiten an Frästisch oder Kreissäge, aber dafür hatte man eine Vorrichtung bauen müssen, lohnt sich, wenn man so etwas öfter braucht.

Bevor die Teile zusammengebaut werden, sollten die Lackierarbeiten erledigt werden. Habe seidenmatten "Schöner Wohnen" Lack verwendet (wasserbasiert). Als Untergrund kamen zwei Schichten Vorstreichfarbe mit Hilfe der Rolle drauf, jeweils mit 240er Zwischenschliff. Danach zwei Schichten Weißlack auf die Seitenwände und drei Schichten schwarzer auf den Mittelteil, alles mit Rolle. Der Zusammenbau kann beginnen, erst eine Seitenwand, damit man die Dämmmatten einkleben kann. Habe Akkustikkleber dafür verwendet, hält sehr gut.

...und nun zur Weiche. Ich denke ich bin kein Maßstab wenn es ums Löten geht, von daher wird es für die meisten nicht so frustrierend werden, wie es für mich war. Mit Absicht habe ich zwei zusätzliche Leiterplatten gekauft, da ich schon ahnte, dass ich keine Leuchte im Löten bin. Also erst mal an einer Leiterplatte üben, ehe man dann die eigentliche Weiche zusammenbaut.

Ich habe dann gleich danach alles nach Plan (liegt bei) verlötet, und siehe da, es funktionierte nur der Hochtöner. Toll. Woher sollte ich nun wissen wo genau der Defekt liegt. Bauteil, oder Lötstelle. Sprich mein Tipp: Erst alle Bauteile mit Lüsterklemmen zusammenschrauben und dann testen, wenn alles geht, kann man dann nach dem Löten wenigstens einen Bauteildefekt ausschließen. Ich durfte dann erstmal alle Bauteile wieder entlöten...und danach, wie oben beschreiben, wieder zusammenschrauben

Alles funktionierte einwandfrei, also war es, wie vermutet eine defekte Lötstelle. Also danach Leiterplatte Nr. 3 und nochmal von vorne. Gleiches machte ich für die zweite Weiche, auch hier war dann nach derm Löten der Tieftöner tot, aber die defekte Lötstelle konnte recht schnell ausgemacht und ausgebessert werden. Gerade das Löten der Kupferdrähte der Spulen war wenig erfolgreich, da bin ich ganz schön verzweifelt.

Aber das Ergebnis kann sich sehen und vor allem auch hören lassen. Denke für den Preis gibts nichts vergleichbares und schon gar nicht als fertige Box vom Fachhändler. Vom Höreindruck war mir der Hochtönder anfangs zu präsent, dieser Eindruck nimmt immer mehr ab, denke nach ein paar Wochen hat sich das Klangbild stabilisiert.